Unternehmer in Handschellen – Wolfhart Grote protestiert vor Rathaus gegen ausufernde Bürokratie
Erschienen in: Erlanger Nachrichten, 19. September 2007
Ein Erlanger Unternehmer hat sich gestern gegen die seiner Ansicht nach „zunehmende Gängelung unternehmerischer Tätigkeit durch die Bürokratie“ symbolisch vor dem Rathaus Handschellen angelegt.
Der Geschäftsführer des IT-Unternehmens infolab, Wolfhart Grote, wehrt sich gegn Gesetze und Verordnungen „die weder Unternehmern noch Arbeitnehmern nutzen, sondern nur der Bürokratie ein Wachstum sichern“. Als Beispiel der Sorte „gut gemeint – schlecht gemacht“ nannte Grote das Antidiskriminierungsgesetz, das nun Gleichbehandlungsgesetz heißt und Vorschriften zur Sozialversicherung.
Keine Auswanderung
Zwar zahle die Krankenkasse Tagegeld, wenn ein Elternteil wegen der Erkrankung eines Kindes zu Hause bleibt. Doch werde der Arbeitgeber für jeden Krankheitsfall mit dem Ausfüllen eines vierseitigen Formulars belastet, das er an die Kasse schicken muss, nachdem es zuvor ein Steuerberater geprüft habe, so Grote.
Grote erhofft sich von seiner ungewöhnlichen Aktion Aufmerksamkeit für sein ernstes Anliegen: Bürokratieabbau und Förderung unternehmerischen Einsatzes, zum Wohle der gesamten Gesellschaft. Denn nur unternehmerische Freiheit könne seiner festen Überzeugung nach langfristig soziale Sicherheit garantieren.
Mit seinem Unternehmen ins Ausland abzuwandern, um der deutschen Bürokratie zu entkommen, wie es viele Großunternehmen vormachen, kann sich Grote aber nicht vorstellen.
