RFID-Brief – Folge 4: Lückenlose Rückverfolgung

RFID-Brief – Folge 4: Lückenlose Rückverfolgung

Autor: Carsten Hagen

Erlangen, 12.02.2008 – Es gibt im Augenblick eine Vielzahl von RFID-Ideen, die technisch leicht zu verwirklichen wären, doch häufig an einer genaueren Betrachtung der Wirtschaftlichkeit scheitern. Die zu erwartenden Ersparnisse stehen in keinem Verhältnis zu den veranschlagten Kosten. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben hiermit zu kämpfen. Ist das Ziel jedoch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit aller produzierten Güter, sieht die Wirtschaftlichkeitsberechnung schon wieder ganz anders aus. Dann vergleicht man nicht mehr die gesunkenen Stückkosten mit den Kosten des RFID-Projekts, sondern die möglichen finanziellen Folgen, wenn Sie nicht in der Lage sind nachzuweisen, daß Sie nicht für den Produktionsstillstand Ihres Kunden (aufgrund fehlerhafter Zulieferteile) verantwortlich sind. Gerade der Automotive-Bereich ist bekannt dafür, daß Zulieferer Verträge mit hohen Strafzahlungen – die nicht selten das Ende des Unternehmens bedeuten können – abschließen müssen, um überhaupt an Aufträge der großen Hersteller zu kommen.

Um diesen möglicherweise desaströsen Szenarien zu entkommen, ist eine vollständige Dokumentation und Rückverfolgbarkeit aller Teile, die das Werk verlassen, eine bewährte Methode. Jedoch scheiterte dies in der Vergangenheit immer wieder sowohl an den technischen als auch an den finanziellen Mitteln.

Mit RFID gibt es eine Technik, die die beschriebenen Anforderungen technisch und finanziell realisierbar macht. Je nach den Gegebenheiten an Ort und Stelle ist es möglich, jede einzelne Charge und jedes einzelne Werkstück vom Anfang bis zum Ende zurückzuverfolgen. Dies wappnet Sie gegen jede millionenschwere Regreßforderung eines Großkunden – natürlich unter der Voraussetzung, daß der Schaden nicht Ihr Verschulden war …

Doch sind dies noch nicht alle Vorteile, die Ihnen solch ein System bieten kann. Gleichsam als Nebenprodukt bekommen Sie ein sogenanntes Tracing-System zur Echtzeitverfolgung Ihrer Fertigung. Haben Sie die einzelnen Werkstücke gekennzeichnet, können diese sich selbst durch eine automatisierte Fertigung schleusen und die entsprechenden Bearbeitungsvorgänge selbst auswählen. Ein Einsatz dieses Systems in der Mehrwegbehälterverfolgung ist dann ebenso möglich wie ein optimierter Warenausgang. Weitere unmittelbare und zukünftige Anwendungen sind im speziellen Einsatzfall zu prüfen. All diese „Nebenprodukte“ helfen Ihnen, die Wirtschaftlichkeit Ihrer RFID-Lösung zu verbessern.

Sie sehen also, daß Sie nur gewinnen können. Sie versichern Ihr Unternehmen nicht nur gegen ruinöse Strafzahlungen, diese Versicherung finanziert sich auch noch selbst!

Geschrieben von tpaulwitz

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